feiga & george. das verschwinden der jüdischen familie zając in wien

Am Donnerstag, dem 24. Oktober 2024 um 18:30 Uhr findet in der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte die Präsentation des Buches "feiga & george. das verschwinden der jüdischen familie zając in wien" statt.

Einladungsfolder (PDF)


Programm

Begrüßung und einleitende Worte
Markus Stumpf | Leiter der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universität Wien

Multimediale Buchpräsentation
Adriana Kocijan liest aus dem Buch
Tom Briele kommentiert mit Foto- und Filmsequenzen
Das duo kẑrme (Ralf Kaupenjohann und Markus Emanuel Zaja) macht
dort weiter, wo Worte nicht reichen

Im Anschluss laden wir zu einem Glas Wein

Zum Buchprojekt
Der dramatische Lebensweg der Familie Zając aus Wien wurde von dem Musikerduo kẑrme über mehrere Jahre erforscht. Ausgehend von einem Zufallsfund der Schweizer Historikerin Shoshanna Blickenstorfer-Ritzmann z’’l im Datenbestand des Jüdischen Museums in Wien konnten weitere Erkenntnisse durch Forschungen in der Haidgasse 5 im II. Wiener Bezirk, durch eine Reise zum Archiv der Londoner Quäker, durch intensive Recherchen im Internet, durch Kontakte u.a. mit der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, mit Frau Dr. Michaela Raggam-Blesch vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, mit zwei Wiener Bezirksmuseen und mit Nachfahren des überlebenden Abram Jechek Zając (1896-1982) gewonnen werden.
Die Forschungsergebnisse wurden in einer umfangreichen Buchproduktion mit vielen Abbildungen und 2 CDs (die in Zusammenarbeit mit den Wiener Musikern Titus Vadon und Johannes Groysbeck entstanden sind) publiziert.
Die CDs wurden in der Longlist des Preises der Deutschen Schallplattenkritik (2/2023, Kategorie „Grenzgänge“) nominiert, das Buch mehrfach positiv rezensiert.

Markus Emanuel Zaja & Ralf Kaupenjohann: feiga & george. das verschwinden der jüdischen familie zając in wien. Essen: Augemus, 2022

Zu den Vortragenden

Ralf Kaupenjohann
studierte 1980 bis 1990 an der Staatlichen Hochschule für Musik Detmold, Abteilung Dortmund, Hauptfächer: Akkordeon, Musikgeschichte, Allgemeine Musikerziehung. 1996 Gründungsmitglied des Ensemble DRAj , bis zum Ende dieser Formation 2017 dort Akkordeonist und Arrangeur, zahlreiche Auftritte im In- und Ausland, CD- und Rundfunkproduktionen. Das Ensemble DRAj war 2002 auf Einladung des Goethe-Instituts Lissabon (PT) beim dortigen Festival Europa und wurde 2006 deutscher Vertreter zum EBU Folk Music Festival in Kaustinen (SF). 2008 war Ensemble DRAj der einzige deutsche Beitrag beim International Yewish Music Festival Amsterdam (NL) und wurde zum Festival son del aire (ES) eingeladen. Einladungen zum Festival transVOCALE in Frankfurt (Oder) (2011) und zu den Ingolstädter Jazztagen und den Klezmerwelten in Gelsenkirchen (2012) folgten.

Markus Emanuel Zaja
studierte Musikwissenschaften in Göttingen, später Klarinette bei Theo Jörgensmann (Universität Duisburg) und Perry Robinson (New Jersey). Er erhielt 1993 bis 1997 das Stipendium „Künstlerwohnung Schloß Borbeck“ in Essen. Zahlreiche Konzerte in den romanischen Domen Europas und bedeutenden Galerien zeigen ihn als Komponisten (Musik über die selbst erbaute Skulpturenserie „Die Platonischen Körper“, 1995 Galerie Schüppenhauer in Köln mit damals sensationellem Live-CD Mitschnitt, Werke für Chor und Elektronik, Expo2000) und als Improvisator (Museum Folkwang, Essen; Expo2000, Hannover; Bachfest Leipzig 1995 und 2000; 2008 in Oxford, Cambridge, London, 2013 und 2014 Utrecht). Er wirkte von 2012 bis 2015 in der legendären Trinkhallen Tour Ruhr mit, einer Reihe für improvisierte Musik mit vier Bassklarinettenvirtuosen und Gästen aller Künste in den Kiosken der Ruhrmetropole. Mitbegründer des Ensembles shtetl.

Adriana Kocijan
studierte Schauspiel und Pantomime an der Folkwang Universität der Künste in Essen und ist als Schauspielerin und Tänzerin in der freien Theaterszene tätig. Gastengagements an verschiedenen deutschen Theatern als Schauspielerin, Tänzerin, Choreographin und Bühnenbildnerin, etwa in der Schauburg München, am Theater Gießen, der Oper Bonn, dem Schauspiel Düsseldorf, am Deutschen Theater Berlin und am Theater an der Ruhr. In diversen Produktionen von Ko Murobushi sowie von Anza Furukawa arbeitete sie als Butho-Tänzerin, Schauspielerin und Assistentin. Letztgenannte Funktion nahm sie auch in mehreren Produktionen von Susanne Linke wahr. Mit Gründung der „Company Cantadoras“ verfolgte sie zunehmend eigene Soloprojekte und Performances, unternahm aber auch spartenübergreifende Experimente mit verschiedenen Künstlern wie Eckhart Koltermann, Malcolm Goldstein, Fine Kwiatkowski, Robert Bosshard und Wolfram Lakaszus. Diese Arbeit setzt sie seit 2016 mit ihrer neuen „Company Conterbande“ fort, ohne die Theaterarbeit aus den Augen zu verlieren. Zahlreiche Einladungen führten Sie nach Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Polen und Spanien. Adriana Kocijan ist mehrfache Theaterzwang-Preisträgerin.

Tom Briele
ist ein deutscher Filmemacher. Er absolvierte von 1975 bis 1985 ein Studium als Gymnasiallehrer an der Universität-Gesamthochschule Essen und ist Mitbegründer mehrerer Medieninitiativen: 1979 gründete er mit anderen die „Videogruppe Fachbereich Kunstpädagogik“, 1981 das „Medienzentrum Ruhr e.V.“, 1989 das „OK43 Labor“, die experimentelle Erweiterung des Offenen Kanals Essen, zusammen mit Tom Alker und Hans-Werner Fittkau. 1994–2002 war er Teammitglied beim regionalen Festival für Video und Film „Blicke aus dem Ruhrgebiet“, 1996-1999 Autor des Medienpaketes „Gewalt und Fernsehen in Deutschland“, in Zusammenarbeit mit dem Adolf-Grimme-Institut, Marl im Auftrag des Goethe-Instituts, München inklusive internationaler Vortragsreisen. 2000 bis 2005 hatte er einen Lehrauftrag an der Universität Duisburg-Essen,
„Studiengang Kommunikationsdesign“. Seit 1993 arbeitet er als freiberuflicher Journalist, Filmemacher und Künstler in seiner Heimatstadt Essen.

Kooperationspartner:
Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universitätsbibliothek Wien

Diese Veranstaltung wird gefördert durch den Zukunftsfonds der Republik Österreich