Die rote Gräfin. Leben und Werk Hermynia Zur Mühlens während der Zwischenkriegszeit

Am 9. Juni 2022 um 18:30 Uhr fand in der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte im Rahmen der Veranstaltungsreihe *at the Library die Präsentation der Bücher "Die rote Gräfin. Leben und Werk Hermynia Zur Mühlens während der Zwischenkriegszeit (1919-1933)" und "'Es ist später, als du glaubst!': Drei unbekannte Romane" statt.

Einladungsfolder (PDF)

Die Veranstaltung fand hybrid (Besucher vor Ort und Livestream) statt. Eine Aufzeichnung des Livestreams ist auf Phaidra abrufbar: ­phaidra.univie.ac.at/o:1541926

Programm

Begrüßung
Markus Stumpf | Leiter der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universität Wien

Zur Reihe biografiA
Ilse Korotin | Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien

Leben und Wirken Hermynia Zur Mühlens während der Zwischenkriegszeit
Susanne Blumesberger | Universitätsbibliothek Wien und Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik, Universität Wien
Ernst Seibert | Institut für Germanistik, Universität Wien
Jörg Thunecke (per Video) | Germanist


Im Anschluss Brot und Wein

 

Zu den Büchern

Hermynia Zur Mühlen wurde 1883 als Gräfin Folliot de Crenneville-Poutet in Wien geboren und entstammte einer der angesehensten Familien der Monarchie. Ihr Leben war geprägt vom Widerstand gegen die Familie, gegen die Unterdrückung der Frau, gegen soziale Ungerechtigkeiten und gegen den Faschismus. Dank ihrer proletarischen Märchen, in denen sie dem Arbeiterkind komplexe gesellschaftliche Prozesse in einfacher Weise zu erklären versuchte, zählte sie zu den bekanntesten Kinderbuchautor*innen der proletarisch-revolutionären Literaturbewegung der Weimarer Republik. Außerdem übersetzte sie nahezu 150 meist sozialkritische Werke russischer, französischer, englischer und amerikanischer Autor*innen, u.a. Upton Sinclair.

In ihren eigenen Romanen verknüpfte sie vielfach die Erfahrungswelt der Aristokratie mit sozialistischen und frauenbewegten Problemstellungen. In ihrem nach ihrer Emigration verfassten Roman „Unsere Töchter, die Nazinen“ schildert sie den Sieg des Nationalsozialismus, die Auswirkungen des Antisemitismus und die Formierung von Widerstand. Bei den hier erstmals veröffentlichten Romanen Hermynia Zur Mühlens (1883-1951) – „Er heiratet nicht für Geld“, „Das tote Schloß“ sowie „Der Hexenkessel“ – handelt es sich um drei bisher unbekannte Werke der ‚roten Gräfin‘, die zu Beginn der 1930er–Jahre in österreichischen und tschechischen Zeitschriften und Zeitungen, bzw. Anfang der 1950er–Jahre, als Fortsetzungsromane publiziert wurden.

 

Zu den Herausgebern

Susanne Blumesberger, geb. 1969, Mag. Dr. MSc, Leitung der Abteilung PHAIDRA an der Universitätsbibliothek Wien, Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung, Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik der Universität Wien.

Jörg Thunecke, geb. 1941. 1970–97 Senior Lecturer an der Nottingham Trent University in England, 1998–2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Westdeutschen Akademie für Kommunikation in Köln, seitdem im Ruhestand. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen zur deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts und zur Exil- und NS-Literatur. Herausgeber des Newsletters der Internationalen Feuchtwanger Gesellschaft (2013–18).

 

Eine Kooperation von

Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universitätsbibliothek Wien, Universität Wien