Völkische Politik. Praktiken der Exklusion und Inklusion in polnischen, französischen und slowenischen Annexionsgebieten 1939-1945
Völkische Politik. Praktiken der Exklusion und Inklusion in polnischen, französischen und slowenischen Annexionsgebieten 1939-1945
Am 26. April 2023 fand in der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte im Rahmen der Veranstaltungsreihe *at the Library die Buchpräsentation "Völkische Politik. Praktiken der Exklusion und Inklusion in polnischen, französischen und slowenischen Annexionsgebieten 1939-1945" statt.
Programm:
Begrüßung
Markus Stumpf | Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universität Wien
Zum Buch
Alexa Stiller | Historisches Seminar, Universität Zürich
Podiumsdiskussion
Alexa Stiller | Historisches Seminar, Universität Zürich
Jochen Böhler | Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien
Claudia Kraft | Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Moderation
Bertrand Perz | Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Zum Buch:
In welchem Zusammenhang stand die Ansiedlung »Volksdeutscher« in den annektierten Gebieten mit der Ermordung der jüdischen Bevölkerung?
Alexa Stiller entschlüsselt die komplexe Politik des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums (RKF), Heinrich Himmler, und seines ausgedehnten RKF-Apparates. Die völkische Politik basierte auf den sich ergänzenden Praktiken der Vertreibung und Beraubung der »unerwünschten« Bevölkerungsgruppen und der Eindeutschung und Siedlung »erwünschter« Gruppen. Die Zeithistorikerin untersucht erstmals umfassend und vergleichend diese Politik des NS-Regimes für die annektierten Gebiete Westpolen, Elsass, Lothringen und Slowenien.
Auf Grundlage einer breiten Quellenauswertung (aus zwei Dutzend Archiven in sechs verschiedenen Ländern) und anhand neu aufgefundener Dokumente entwickelt Alexa Stiller Perspektiven und theoretische Konzepte, die die Mobilisierung und Beteiligung der deutschen und österreichischen Gesellschaft an der völkischen Politik in den Jahren 1939 bis 1945 auf überraschend neue Weise erklären.
Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Herbert Steiner-Preis.