Präsentation des Lexikons der österreichischen Provenienzforschung
Über das Lexikon der österreichischen Provenienzforschung
Im Februar 1998 wurde die österreichische Kommission für Provenienzforschung gegründet. Am 3. Dezember 1998 erfolgte die Verabschiedung der „Washington Conference Principles on Nazi-Confiscated Art“. Einen Tag darauf trat das Bundesgesetz über die Rückgabe von Kunstgegenständen aus den Österreichischen Bundesmuseen und Sammlungen in Kraft. Auf der Grundlage des österreichischen Kunstrückgabegesetzes beforschen die Mitglieder der Kommission seit nunmehr 20 Jahren systematisch die Herkunft aller Kunst- und Kulturgegenstände, die seit der NS-Zeit in die Bundesmuseen und -sammlungen gelangt sind. Basierend auf ihren Recherchen sprach der Kunstrückgabebeirat mehr als 350 Empfehlungen aus, und es erfolgte die Rückgabe von zigtausenden Objekten. In Restitutionsfragen gilt Österreich international als best practice-Beispiel.
Zum 20jährigen Bestehen der „Washington Principles“ und der Kommission für Provenienzforschung soll die digitale Initiative Lexikon der österreichischen Provenienzforschung präsentiert werden. Mit mehr als 200 online verfügbaren Artikeln präsentiert das Lexikon einen ersten Teil jener Erkenntnisse, die die Mitglieder der Kommission für Provenienzforschung sowie ProvenienzforscherInnen anderer österreichischer und deutscher Institutionen seit 1998 über den Entzug von Kunst- und Kulturgütern während des Nationalsozialismus ermittelt haben. In Form kompakter Lexikoneinträge wird dieses Know-how, den Grundprinzipien der Wissenschaftlichkeit folgend, dem interessierten, über den engeren Fachkreis hinausreichenden Publikum zugänglich gemacht.
Der inhaltliche Schwerpunkt der Publikation liegt auf Personen und Institutionen, die in Österreich zirka zwischen 1930 und 1960 in Museen, in der Kunst- und Kulturpolitik, im Bereich des Sammelns sowie des Handelns mit Kunst- und Kulturgütern tätig waren. Das Lexikon der österreichischen Provenienzforschung bündelt disziplin- und institutionsübergreifend vorhandene Informationen. Es wird fortlaufend erweitert und ergänzt und sucht damit als digitales Instrument der Wissensvermittlung, den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.
Die Präsentation fand am 29.1.2019 in der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte statt.
Nähere Informationen zum Programm der Veranstaltung finden sie im Einladungsfolder (PDF)
Eine Veranstaltung der Kommission für Provenienzforschung beim Bundeskanzleramt
In Kooperation mit:
Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte der Universität Wien