The open history library (Clegg & Guttmann)
Mit einem Bibliothekssample im öffentlichen Raum initiieren Clegg & Guttmann den Prozess einer alternativen Bestandsaufnahme von Wissenskategorien zur Zeitgeschichte. Dafür greifen die Aktionskünstler auf ihr Konzept der Offenen Bibliotheken zurück. Diese Bibliotheken sind als antiautoritäre, autonome und freie Räume konzipiert. Es geht den Künstlern darum, Grenzen zwischen Alltag, Wissenschaft und Kunst abzubauen.
Die ältesten Bibliotheksmöbel stammen aus den 1920er Jahren, die jüngsten aus den 2000er Jahren. Damit verweist das temporäre Regalsystem auf den Forschungszeitraum des Fachs und kann assoziative Anknüpfungspunkte für die Bildung eigener Kategorien bieten. Institutionelle Räume und Handlungsweisen werden mit diesem Projekt in den urbanen Kontext transformiert, wissenschaftliche und künstlerische Praxis überlagern sich. Im kollektiven Aufbau der Bibliothek bildet sich ein soziales Portrait der temporären Arbeitsgemeinschaft nach und nach heraus.
Alle Interessierte sind eingeladen die bereitgestellten Publikationen auszuwählen und in den Bibliotheksregalen nach individuellen Kriterien einzuordnen und zu kategorisieren.
Skizze zur Gestaltung der open history library von Clegg&Guttmann (2010)
Michael Clegg (*1957 in Dublin) und Martin Guttmann (*1957 in Jerusalem) leben und arbeiten in New York, Berlin und Wien. Professuren an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Internationale Ausstellungstätigkeit, u.a. Teilnehmer der Documenta VIII, der 46. Biennale von Venedig und der Art Unlimited, Art 40, Basel. Sie realisierten 2004 das Monument for Historical Change am Rosa Luxemburg Platz Berlin.
Begleitend zur Open History Library präsentiert die Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte und Osteuropäische Geschichte / Standort Zeitgeschichte Publikationen von und über Clegg & Guttmann (freundliche Leihgaben der Galerie Georg Kargl Fine Arts Wien).
Kuratorin: Rosemarie Burgstaller
Die Eröffnung fand am 26.5.2010 statt.
Ausstellungszeitraum: 26.5.2010 bis 30.6.2010.
Das Projekt entstand in Kooperation des Instituts für Zeitgeschichte mit der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte und Osteuropäische Geschichte und der Universitätsbibliothek Wien.