Feminist Activism, Travel and Translation Around 1900. Transnational Practices of Mediation and the Case of Käthe Schirmacher
Feminist Activism, Travel and Translation Around 1900. Transnational Practices of Mediation and the Case of Käthe Schirmacher
Am 5. März 2024 fand in der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte im Rahmen der Veranstaltungsreihe *at the Library die Buchpräsentation "Feminist Activism, Travel and Translation Around 1900. Transnational Practices of Mediation and the Case of Käthe Schirmacher" statt.
Programm:
Begrüßung:
Markus Stumpf | Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universität Wien
Zur Buchreihe Translation History:
Birgit Lang | Professor in German Studies, The University of Melbourne
Der Sprache der Übersetzung ausgesetzt – eine Vorgeschichte:
Johanna Gehmacher | A.o. Univ. Prof., Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Zum Buch:
Angelika Schaser | Professorin i.R., Fachbereich Geschichte, Universität Hamburg
Moderation:
Falko Schnicke| Senior Lecturer, Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte, JKU Linz
Im Anschluss Brot und Wein
Zum Buch:
Feminist Activism, Travel and Translation Around 1900 thematisiert die ‚Reisen‘ politischer Konzepte zwischen Frauenbewegungen des Westens. Das Buch dokumentiert die vielfältige Zirkulation, aber auch die ‚unterwegs‘ stattfindenden Veränderungen von Gesellschaftsanalysen, politischen Argumenten und aktivistischen Praktiken. Anhand von Werk und Biografie der deutschen Frauenrechtsaktivistin Käthe Schirmacher werden politische Reisetätigkeit in Bewegungsnetzwerken, transnationaler Journalismus und Übersetzung als ebenso dynamische wie konfliktreiche Formen des Transfers in und zwischen sozialen und politischen Bewegungen untersucht.
Die wissensgeschichtliche Auseinandersetzung mit Strategien der Absicherung des Vertrauens in die Richtigkeit der Übertragung von Texten zwischen unterschiedlichen Sprachen verdeutlicht die Relevanz von Translationsprozessen, aber auch den immer prekären Status von Übersetzung – nicht nur, aber ganz besonders im Feld des Politischen. Die Analyse der Herausbildung der persona der Übersetzerin als Übergangsfigur im Kampf um Partizipationsmöglichkeiten an höherer Bildung eröffnet wichtige geschlechtergeschichtliche Perspektiven auf Marginalisierungsstrategien in den intellektuellen Eliten moderner Gesellschaften.
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse dieser mit umfangreichem Quellenmaterial erarbeiteten Fallstudie argumentiert die Autorin, dass die Auseinandersetzung mit Praktiken des Transfers von politischen Konzepten eine wichtige Voraussetzung zur Analyse jener zunehmend global agierenden sozialen und politischen Bewegungen ist, die um die Wende zum 20. Jahrhunderts die Entstehung demokratischer Gesellschaften vorantrieben.
Zur Autorin:
Johanna Gehmacher, Historikerin, lehrt am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und forscht u.a. zu transnationaler Geschichte und Verflechtungsgeschichte, zu sozialen Bewegungen (Frauenbewegungen, Jugendbewegungen), zur Frauen- und Geschlechtergeschichte des Nationalsozialismus und zur Theorie und Praxis der Biographieforschung. 2018/19 war sie Gerda Henkel-Gastprofessorin am Deutschen Historischen Institut London, 2021/22 Fernand Braudel Fellow am Department of History and Civilisation des European University Institute (EUI) in Florenz.
Eine Kooperation von
Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte Wien, Universitätsbibliothek Wien
Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Forschungsschwerpunkt Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien